Ultramarathon Rodgau - Alles auf eine Karte, klassisch verzockt!

von Patrick Kolei Kommentare Wettkampf Rodgau50

Genau 48 Stunden nach meinem Start beim 1. Wettkampf in der neuen Saison, dem Ultramarathon in Rodgau, habe ich meine Gedanken sortiert. Auch wenn ich für alle Ereignisse noch keine genauen Erklärungen habe, so habe ich meine Fehler erkannt und werde entsprechende sportlichen Konsequenzen daraus ziehen. Ich möchte diesen Bericht nicht schwärzer schreiben als es nötig wäre, dennoch wird es Zeit auch mal etwas kritischer zu werden. Mit viel Motivation und Optimismus angereist, konnte ich an diesem Tag nicht meine volle Leistung abrufen und musste erstmals aus einem Wettkampf früher aussteigen als es geplant war. Was genau schief gelaufen ist, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Ganz von vorne. Meine Vorbereitung in den letzten Wochen war, durch die wetter bedingte Bodenbeschaffenheit, nicht unbedingt optimal. So konnte ich innerhalb der Woche, bei teilweise minus 18 Grad Celsius, Dunkelheit und Schneebelag, meine Tempodauerläufe und Intervalle nicht wie gewohnt Outdoor absolvieren. Das war schon mal eine große Umstellung für mich. Dennoch dachte ich, wäre eine Einheit Indoor allemal besser als keine. Was vermutlich auch generell stimmt. Nach 2-3 Einheiten hatte ich mich auch etwas daran gewöhnt. Wie sich das allerdings auf meine Trainingsform auswirken würde, da hatte ich keinerlei Erfahrung. Den Spaß dabei lassen wir hierbei auch besser mal unerwähnt ...

Somit habe ich im ersten Abschnitt dieses Berichts bereits alle Ausreden abgehandelt. Die Entscheidungen über Zeit, Distanz und Taktik während dem Wettkampf treffe ich nämlich immer noch selbst. Daher berücksichtige ich meist meine Leistung bei den Trainingseinheiten, die dabei eingehaltenen Distanzen und Zeiten. Warum es dieses Mal alles anders kam, als geplant, kann ich auch zwei Tage später noch nicht 100% beantworten. Perfektes Wetter? Meine eigene Euphorie und die der anderen Sportler? Oder etwa eine völlige Selbstüberschätzung der derzeitigen Trainingsform? Ich vermute eine Kombination aus allem. Wie gesagt, ich möchte alles nicht schlechter machen als es am Ende vielleicht auch war, aber man liest an dieser Stelle eventuell schon eine gewisse Enttäuschung, die auch angebracht sein dürfte.

Anreise & Unterbringung

Zu meiner Freude, kristallisierte sich wenige Wochen vor dem Start ein gemeinsamer Lauf mit meinem TAR Laufpartner Bert heraus. Er hatte zwar mit einer kleinen Verletzung zu kämpfen, wollte aber dennoch für einen Longrun an den Start gehen. Daber hatte er über die wirkliche Distanz selber keine genauen Vorstellungen. Er wollte es einfach auf sich zukommen lassen und den Körper entscheiden. Für uns sollte es eine Art "Teambuilding" Veranstaltung werden, bei der wir uns endlich mal wieder sahen und eventuell auch ein paar Meter zusammen laufen wollten. Ebenfalls super: Er bot mir eine Übernachtungsmöglichkeit in seinem Heim an. Vielen Dank an dieser Stelle an ihn und seine Familie, es war einfach wunderbar! Ich wurde herzlich aufgenommen, mit einem jugendlichem Zimmer und gemütlichem Bett förmlich verwöhnt. Ganz zu schweigen von einem kräftigem Sportlerfrühstück am Morgen des Wettkampfs, waren die Bedingungen an diesem Wochenende eigentlich optimal.

Mit Ralf machte ich mich von München auf den Weg ins kleine Örtchen Rodgau. Er hatte allerdings ganz andere Ziele, wollte die Strecke unter 4 Stunden laufen, was ursprünglich auch mein Ziel gewesen war. Auf der Fahrt hatten wir viele anregende Gespräche und dort dachte ich auch kurz darüber, mit ihm gemeinsam den Lauf anzugehen. In diesem Moment hatte ich aber noch ein wenig Vernunft in mir und wollte auf keinen Fall mit einer Pace von 04:30 min/km beginnen. Ich hatte Vorstellungen und die Zielzeit "sub4" war wegen der oben bereits erwähnten schwierigeren Trainingssituation für mich ebenfalls vom Tisch.

Ich höre mich noch sagen "Eventuell versuche ich mich dieses Mal wirklich mal an einem negativen Split, das wäre der ideale Zeitpunkt". Hätte ich doch mal an dem Gedanken festgehalten. An diejenigen Leser, die mit diesem Begriff nichts anfangen können: Es bedeutet, dass man versucht die erste Hälfte der Strecke langsamer zu laufen als die zweite. Mit dieser Taktik versucht man Kräfte zu sparen und dann seine Pace, wie im Training mit der Endbeschleunigung auf den Longruns bereits trainiert, anzuziehen. Die Aussichten auf einen erfolgreichen Finish sind höher, allerdings ist das für viele Läufer (mich eingeschlossen) sehr sehr schwer einzuhalten. Wir gehen meist alle viel zu schnell an, weil es eben am Anfang meist immer gut läuft und man förmlich "mitgezogen" wird.

Die Fahrt war problemlos und auch ein kleiner Stopp im Decathlon bei Würzburg war noch drin. Wir versorgten und noch mit ein paar Klamotten, bis wir eine Stunde später bereits auch in Ralf's Übernachtungsmöglichkeit eincheckten. Anschließend saßen wir auch schon mit vielen weiteren Startern und Supportern bei der beliebten Pasta-Party zusammen. Michael hatte wieder alles organisiert, vielen Dank! Auch in diesem Jahr waren es wieder um die 25 Personen, welche sich zum ersten Showdown der neuen Saison, beim Ultramarathon Rodgau, versammelten. Viele bekannte Gesichter und auch einige "Neulingen" waren wieder dabei. Auch wenn die Pastaportionen bei vielen für etwas Verwunderung sorgte, war es ein schöner Abend.

Am Morgen des Wettkampfs war ich vollkommen ruhig. Selten konnte ich beim Frühstück so entspannt essen. Die Sonne stieg der weilen langsam auf und der Ausblick aus dem Fenster war herrlich. Leichte Minusgrade und sogar ab Mittag Plusgrade machten die Vorfreude perfekt. Um 08:00 Uhr machten wir und völlig entspannt auf den Weg zur Startunterlagenausgabe. Noch 2 Stunden bis zum Start, die wir gemütlich und wärmend in der Halle wenige Kilometer neben dem Start/Ziel Bereich verbrachten.

Wettkampf

Über mangelnde Untersützung konnte ich mich an diesem Morgen / Tag jedenfalls nicht beschweren. So hatten sich mit Connie und Susi zwei gute Freundinnen auf den Weg gemacht, um an der Strecke alles für uns zu geben. Allerdings schockte mich Susi am frühen Morgen noch mit der Nachricht, dass die verschlafen hätte und es nicht mehr schaffen würde. Natürlich war ich begeistert, als sie mit ihrer kleinen Hundedame (Mausilibär! war an diesem Tag somit die niedlichste Unterstützung) dann doch am Start stand und sogar noch ein paar Schilder gebastelt hatte. Um mich versammelten sich im Startbereich zudem mit Bert, Jörn und Sascha erfahrene Läufer, welche sich ebenfalls mit einer Startpace von 05:00 min/km anfreunden konnten. Mit Jörn hatte ich bereits im letzten Jahr, bei der Challenge Roth 2016, ein kleines Duell bei der Langdistanz ausgetragen. Natürlich freundschaftlich, er kam am Ende ca. 10 Minuten vor mir ins Ziel kam. Ich freute mich sehr darüber, dieses Mal Seite an Seite mit ihm laufen zu können.

Der Startschuss fiel und wir machten uns auf die 50 Kilometer Ultradistanz, welche auch in diesem Jahr in 10 x 5 Kilometerrunden absolviert wurden. Die Wetterbedingungen hätten besser nicht sein können. Am Morgen noch etwas "frisch", hatte die Sonne allerdings bereits um 10 Uhr eine wärmende Wirkung. Die Stimmung war dementsprechend top und wir hatten alle richtig Lust auf einen schönen Lauf. Meine morgendliche "Laufunlust", welche ich meist an einem Wettkampftag verspüre, war weniger ausgeprägt als sonst und nach dem Start ohnehin wieder verflogen. Es folgten wieder die üblichen Lauffloskeln wie "jetzt sind es nur noch 49 Kilometer", der dieses Mal von Jörn übernommen worden war. Auch ich steuerte mit "an dieser Stelle hat man dann nur noch 15 km, 15 Kilometer! Das ist eine kleine Trainingsrunde, die am Ende wirklich weh tun kann" meinen Teil dazu bei. Zu diesem Zeitpunkt ahnte allerdings noch keiner von uns, wie Recht wir an diesem Tag damit haben sollten. 

Bereits in der ersten Runde entschied sich Bert das Tempo rauszunehmen und lies sich fallen. Ich hatte schon darüber nachgedacht, ob ich es ihm gleich zu tun. Sollte es doch als Teambuilding eher ein gemeinsamer Lauf werden. Doch hatten wir vorher auch bereits darüber gesprochen und mit der Verletzung wollte er einfach nichts riskieren. Ich blieb im Tempo und natürlich war diese zu schnell! Ich muss es eigentlich nicht betonen: viel zu schnell. Wir begannen  mit 04:40 min/km und ich sah tatsächlich in einigen abschüssigen Abschnitten eine 04:30 min/km auf der Uhr. Aber wie immer, gingen an diesem Tag wohl mehrere Läuferinnen und Läufer ihr Rennen mal wieder viel zu schnell an. Ich habe anschließend darüber nachgedacht, warum wir zwar unsere Späße darüber machten, es aber nicht wirklich schafften den nötigen Schritt rauszunehmen. Es lief einfach zu gut. Wie fast immer, wenn man von Euphorie und lockeren Beinen mit der Masse mitgezogen wird. Ist man sich dann etwa zu stolz das Tempo zu verlangsamen und andere ziehen zu lassen? Respekt an dieser Stelle an Bert, welcher wieder einmal bewiesen hat, dass er einen entscheidenden Erfahrungsvorsprung hat und ich mit ihm vermutlich genau den richtigen Partner für den TAR an der Seite habe.

Jörn verabschiedete sich in der dritten Runde in die Büsche, Sascha kurze Zeit später ebenfalls. Zeit, um mich mal mit mir selber zu beschäftigen und in meinen Laufrhythmus zu kommen, in dem ich wohl noch nicht angekommen war. Dennoch war ich zufrieden und die gelaufene Pace fühlte sich sehr gut an. Das lies ich auch der Unterstützung an der Strecke wissen, die uns natürlich weiter anpeitschte. Eine Weile lief ich alleine und fühlte mich gut. Jörn wusste nicht genau, ob er wieder ran laufen würde, Sascha war aber bereits nach wenigen Kilometern wieder neben mir. So vergingen die Runden und plötzlich hatten ich 4 (sprich 20 km) mit eine Zeit von 01:36:17 (04:47 min/km) bereits im Sack. Ich fühlte mich immer noch großartig und hatte mit einem Gel auch meine Ernährung im Blick. Nun begannen allerdings die ersten Schwierigkeiten und in Runde 5 hatte ich erstmal Probleme die Pace zu halten.

Ab Kilometer 25 wurden meine Beine etwas schwerer und ich entschied mich, meine mittlerweile Pace von ca. 05:00 - 05:05 min/km zu halten, soweit es eben ging. Das sollte doch möglich sein?! Bis etwa Kilometer 35 war es auch. Dann machten meine Muskeln das erste Mal dicht. Dem versuchte ich mit einem Riegel und einer Cola entgegen zu wirken, was allerdings nicht unbedingt erfolgreich war. Die Cola sprudelte im Magen und der Riegel wollte einfach nicht rein. Das hatte zur Folge, dass ich in Runde 7 das erste Mal an der Verpflegungsstelle stehen blieb um mich mit mehr zu versorgen. Ein warmes Elektrolytgetränk war dabei sehr angenehm, lieferte allerdings auch nicht mehr die benötigte Kraft. Auch wenn ich nochmal anlief, mental war das eine schwere Situation. In den darauffolgenden Kilometer ging ich dann noch zweimal ein paar Meter, konnte aber immer wieder den Willen aufbringen weiter zu traben. Es war vorbei. Das wusste ich bereits beim ersten Halt am Verpflegungsstand.

Die folgenden Minuten waren die schwersten an diesem Tag. Was sollte ich tun? Es waren noch zwei Runden zu absolvieren, sollte ich diese auf biegen und brechen durchziehen? Es war keine leichte Entscheidung, aber nach genau 42,2 Kilometern, der Marathondistanz stieg ich aus. Ende. Nichts ging mehr. Die Muskeln kühlten schnell ab und jeder Schritt schmerzte, an ein Tempo unter 05:30 min/km war nun nicht mehr zu denken. Vermutlich hätte selbst diese Pace ausgereicht, um unter der Zeit aus dem Vorjahr zu bleiben. Nur eine Vermutung, denn eventuell wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Ich habe mich an diesem Tag für die Gesundheit entschieden. Es war allerdings ein sehr befremdliches Gefühl, alle Läufer an mir vorbei ziehen zu lassen, während ich die paar Meter zum Twitterlauftreff zurück lief. Dabei kamen mir auch Jörn und Bert entgegen, die beide zwar ebenfalls zu kämpfen hatten, aber eben noch liefen. Für einen kurzen Augenblick dachte ich darüber nach, mich doch noch mal auszuraffen und mich nochmals anzuschließen. Es ging nicht. Leider. Der Wettkampf war für mich nach 42,2 km in 03:34:31 zu Ende. Klassisch verzockt!

Fazit

Den kompletten Sonntag zog ich mich zurück. Ich schaltete alles aus, wollte meine Ruhe und entschied mich auch gegen die Erstellung dieses Berichts, so kurz nach dem Wettkampf. Ich wollte mich sammeln, wollte mir Gedanken machen, meine persönlichen Schlüsse und sportlichen Konsequenzen ziehen. Ich fuhr (natürlich) ins Fitnessstudio. Mit der passenden Musik, ein wenig Krafttraining für den Oberkörper und zwei Stunden Wellness, hatte ich dafür die richtige Umgebung dafür gefunden. Die Gedanken gingen von "verdammt, die knapp 8 Kilometer hättest Du doch einfach noch hinter Dich bringen können", über "warum hast Du Dich denn bitte nicht an Deine eigenen Vorgaben gehalten?", bis hin zu "sei stolz auf Dich, dass Dir an diesem Tag die Gesundheit vor der Qual und einer eventuellen Verletzung stand". Auch ein Gespräch mit meinem "Mentalcoach", meinem Vater, am Abend bestätigte mich in meinem Entschluss und Fazit: Ich bin gesund und habe die vernünftige Entscheidung getroffen.

Die Entscheidung hatte ich getroffen. Auch wenn sie nicht einfach war und von anderen eventuell so kurz vor den 50 Kilometer nicht getroffen worden wäre, ich hatte mich so entschieden. Meine Muskeln waren kalt, waren dicht, eventuell auch übersäuert und die Verletzungsgefahr um ein vielfaches erhöht. Hätte ich auf dem Waldboden einen falschen Schritt gemacht, mir dabei eine Verletzung zugeführt, hätte ich mich darüber sicherlich mehr geärgert, als bei einem Wettkampf im Januar, dessen Distanz ich bereits erfolgreich im Vorjahr abgeschlossen hatte, aus zu steigen. Wem wollte ich etwas beweisen? Es wäre aus meiner Sicht der falsche Ehrgeiz gewesen und hätte dann eventuell mit einer Verletzung auch meine komplette Saison zerstört. All meine Planungen schossen mir während der Entscheidung durch den Kopf. All das, auf was ich mich in diesem Jahr noch freute. Das konnte, das wollte ich nicht riskieren.

Ich hatte einen Fehler gemacht. Ich hatte die Ultradistanz an diesem Tag unterschätzt und mich sportlich überschätzt. Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht für diese Pace ausreichend vorbereitet. Ich konnte in den letzten Wochen nicht die entsprechend benötigten schnellen Trainingseinheiten absolvieren und habe dabei am Wettkampftag doch alles auf eine Karte gesetzt. Die Erfahrung über einen schmerzvollen Ausstieg habe ich nun gemacht. Jetzt gilt es, aus den Fehlern zu lernen. Ich hätte mich an diesem Tag an die Vorgabe halten sollen und wäre am Besten einfach zusammen mit Bert einen schönen ersten Wettkampf gelaufen. Das ärgert mich am meisten, denn das hätte mir am Ende sicherlich mehr Freude gebracht. Bert konnte an diesem Tag den Ultra komplett durchlaufen, obwohl nur eine Distanz zwischen 20-30 km geplant war. Jörn stieg kurze Zeit später nach mit ebenfalls aus, bei knapp 45 Kilometer.

Mittlerweile ist auch sein Bericht auf seinem Blog erschienen (RODGAU50. ÄH, RODGAU45. ALSO… JA. DNF.) und auch wenn sicherlich nicht so gewollt, ich fühle mich schlecht dabei ihn zu lesen. Von Schuld möchte ich dabei gar nicht sprechen. Doch hatte ich die Pace angeschlagen und andere dazu verleitet, diese mitzugehen? Ein bisschen klingt es danach. Das war jedenfalls nicht meine Absicht. Hatte ich doch am Vorabend mit ihm darüber gesprochen und ihn eventuell dazu verleitet ihn schneller anzugehen, als er sich selber vorgenommen hatte. Wer wollte schon gerne alleine laufen? Auch wenn ich Rodgau viele Leute unterwegs sind, vielleicht war hier auch der Ehrgeiz dran zu bleiben höher als es Sinn gemacht hätte. Ich hoffe jedoch, dass wir nochmal gemeinsam einen Wettkampf bestreiten können und diesen dann zusammen abschließen werden.

Sascha konnte bei seinem Ultra Debüt das Ziel mit einer unglaublichen Zeit von 04 Stunden und 6 Minuten erreichen. Meinen vollen Respekt, dieser Kerl war an diesem Tag verdammt stark und hat das super perfekt durchgezogen! Gekämpft und gewonnen. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung. Auch Ralf konnte sein Ziel nach 50 Kilometer erreichen und blieb, soweit mein letzter Stand, dabei sogar unter den 4 Stunden. Jungs, ihr wart großartig!

Meine Konsequenzen

Einen Fehler zu machen, geht in Ordnung. Nicht daraus zu lernen, ist für mich allerdings fatal. Aus diesem Grund, habe ich auch über die Folgen nachgedacht, die aus den Geschehnissen in Rodgau gezogen werden müssen. Folgende Konsequenzen ergeben sich daher für die kommende Saison bzw. zukünftige Trainingsplanungen und Wettkämpfen.

  • ein Wettkampf wird als solches nicht unterschätzt und alle Distanzen, egal ob Halbmarathon, Marathon, Ultra, Kurz-/ Mittel oder Langdistanz, respektvoll angegangen. Trotz aller Erfahrung ist entsprechende Leistung abzurufen.
  • für jeden Wettkampf wird in der Vorbereitung genügend Trainingszeit eingeplant. Sollte das Wetter schlecht, eine Krankheit oder sonstige Schwierigkeiten auftreten, wird das Ziel entsprechend angepasst.
  • für jeden Wettkampf wird anhand der Zielzeit eine Wettkampf-Taktik zurecht gelegt, welche dann während des Wettkampfes eingehalten und entsprechend umgesetzt wird.
  • bei dem Beginn eines 8 wöchigem (Countdown-)Trainingsplans, muss ich über die erforderlichen körperlichen Voraussetzungen verfügen, die geforderten Zeiten und Distanzen laufen zu können.
  • für größere (Lauf-)Projekte wird ein Trainingsplan zwischen 10-12 Wochen veranschlagt. Das betrifft Ultra- oder Marathondistanzen mit einer Zielzeit von unter 4 Stunden bzw. 03 Stunden 10 Minuten.
  • in der aktuellen Saison 2017 wird es, aus zeitlichen Gründen der mangelnder Vorbereitungszeit zwischen anderen Veranstaltungen, keinen Sub3-Versuch (unter 3 Stunden) geben.

Einige dieser Dinge sind elementar und sollten selbstverständlich sein. Ich dachte, dass ich über genügend Erfahrung verfüge, diese umsetzen zu können. Am vergangenen Wochenende habe ich gegen einige dieser Regeln verstoßen. Die magische Marke von unter 3 Stunden beim Marathon lebt, wird allerdings nicht unterschätzt und schon gar nicht einfach mal nebenbei versucht. Da ich mich in diesem Jahr für die Rückkehr zum Trailrunning entschieden habe, passt es weder zu den Planungen, noch dem spezifischem Bergtraining mit vielen Höhenmeter. Eine ausreichende Vorbereitungszeit und die körperlichen Voraussetzungen bezüglich der Pace sind dafür unerlässlich.

Auch wenn es am Ende dieses Berichts härter klingt, als es klingen sollte. In diesem Jahr möchte ich an meinem Hobby wieder jede Menge Spaß haben und vor allem auch GESUND durch das Jahr kommen. Das habe ich allerdings nur dann, wenn ich meinen Sport nicht zu verbissen sehe und es auch kein Zwang während dem Training und schließlich auch beim Wettkampf gibt. Darauf werde ich in diesem Jahr ganz besonders achten. Nach diesem Bericht habe ich mit dem Ausgang in Rodgau abgeschlossen und richte meinen Blick nach vorne, auf die nächsten Herausforderungen. Sicher ist allerdings auch: #Rodgau2017 wird nicht mein letzter Start beim 50k Ultramarathon Rodgau gewesen sein.

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