Mein Sportlerleben - warum, wie und wo alles begann

von Patrick Kolei Kommentare Die Veränderung

 
Seit einigen Monaten war ich nun also im DANY Sports-Club in Koblenz angemeldet. Ich besuchte regelmäßig die Kurse, versuchte meine Kondition mit Spinning wieder in den Griff zu bekommen und traf mich 2~3 Mal in der Woche mit der Laufgruppe für eine gemütliche Runde an Rhein oder Mosel. Meine fast 100 kg waren damals eine enorme Belastung für mich, nicht nur körperlich. Wenn man das ganze Leben sportlich war, plötzlich Probleme hat einige Stufen zu laufen ohne komplett durchgeschwitzt zu sein, dann ist das natürlich auch eine mentale Belastung. Ich arbeitete fleißig an mir, ich nahm, Anfangs natürlich nicht schnell genug, wieder ein paar Kilos ab. Jeder der mal in solch einer Phase des Lebens war weiß, dass benötigt Zeit und auch Geduld. Wenn man die ersten Monate im Jahr ein Fitnessstudio betritt, dann wird man viele Menschen treffen, die es übertreiben und schnell die Lust am Sport wieder verlieren. Ich wollte aber den Laufrhythmus in meinem Leben und eine komplette gesunde Lebensumstellung.

Lauf-ABC zur Stabilisierung

Meine Intention mit dem Lauftraining zu beginnen, war kein Halbmarathon, kein Marathon und sicherlich auch kein Triathlon. Ich wollte wieder etwas für mich tun, wollte wieder schlanker aussehen und mich in meinem Körper wieder wohl fühlen. Das Laufen hat mir in meinem Leben immer sehr viel Spaß gemacht, daher nutzte ich gerne das Angebot der Laufgruppe. Mit Eric als Trainer, drehten wir viele Runden, mal kürzer, mal weiter. Er legte immer Wert auf den Lauf-Spaß, übte niemals Druck aus und bremste einen auch gerne mal am Berg, wenn man kurzzeitig an Schnappatmung litt. Ich wollte es auch nicht übertreiben. Besonders aber das Lauf-ABC war sehr wichtig für mich. Wie atme ich richtig, wie setze ich mit den Füßen auf, wie rolle ich ab und wie stärke ich meine Muskulatur bzw. Gelenke. Unheimlich viel Spaß hatte das nicht gemacht, aber jedem Anfänger kann ich dies aus meiner heutigen Sicht und Erfahrung dringendst empfehlen.

Erste "Wettkampfflöhe" im Ohr

Wenn man in solchen Laufgruppen unterwegs ist, wird man früher oder später natürlich auch mit dem ein oder anderen ins Gespräch kommen - jedenfalls nach ein paar Wochen, wenn sich die Atmung verbessert und man nicht mehr hinterherhecheln muss. Es ist also vollkommen normal, dass dort die ersten Geschichten über Lauf-Veranstaltungen und Wettkämpfen auf dem Programm stehen und unweigerlich die Neugierde geweckt wird. Was könnte ich denn erreichen? Wäre eine Halbmarathonzeit von unter 2 Stunden (sub2) für mich möglich? Könnte ich sogar eine komplette Marathondistanz bewältigen?

In den ersten Wochen lässt man das Thema noch eher spurlos an sich vorbei gehen. Aber gerade, wenn die Sommerzeit vor der Türe steht, die ersten Trainingspläne aufgestellt sind, einzelne Läufer nicht mehr in der großen Gruppe, sondern alleine schnellere und längere Distanzen absolvieren - dann ist es praktisch schon passiert. Man ist infiziert und beginnt Laufpartner um Tipps, Erfahrungen und einem entsprechenden Training zu fragen. Bei mir gab es zwei Läufer, denen ich mich fortan anschloss.

Trainiert wird plötzlich anders

In der Laufgruppe schafften ich meist eine schöne 10~12 km Strecke. Direkt vom Fitnessstudio aus, runter an die Mosel, entlang bis nach Güls, über die Eisenbahnbrücke und zurück. Herrlich! In dieser Zeit schnappte ich von meinen beiden Laufpartner Mario und Franz viel Erfahrung und tolle Berichte von ihren bisher absolvierten Wettkämpfen auf und versuchte mein Training danach zu optimieren. Hier waren noch keine Trainingspläne im Spiel, es ging doch auch lediglich um 21,1 km, der Halbmarathondistanz. Wie schwer sollten denn die restlichen 8~9 km schon werden? Von Peter Greif oder Herbert Steffny hatte ich bis dato natürlich noch nie etwas gehört.

Langsam spürte ich den Ehrgeiz in mir aufkommen, das muss doch zu schaffen sein? Immer mehr ermutigten mich, es doch einfach mal zu versuchen. Zeiten spielen doch eh keine Rolle, der Spaß und der Stolz über die geleistete Distanz wäre doch viel wichtiger. In den nächsten Wochen begann ich mein Training zu optimieren, wurde schneller und auch leichter. Die erste Laufanalyse im Sportgeschäft, um die richtigen Laufschuhe kaufen zu können. Natürlich hatte ich auch den Spaß nicht aus den Augen verloren, aber wie könnte man auch, wenn man feststellt, dass das Training erste Erfolge verzeichnet?

Anmeldung zum Halbmarathon Mittelrhein

Ich hatte mich entschieden. Ich wollte es wirklich versuchen und die Halbmarathondistanz bewältigen. Tatsächlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine Zeitvorgabe und wollte mich erst mal in die Riege der Finisher einordnen. Im Training hatte ich die 15 km Distanz nie überschritten, für die Vorbereitung, so dachte ich, sollte das vollkommen ausreichen. Am 18.06.2006 sollte es nun also an den Start gehen. Völlig alleine, ohne Laufgruppe, ohne Laufpartner, ohne Lauftrainer, ohne Familie an der Strecke. Ich wollte es einfach nur mir selber beweisen, dass ich wieder Sportler war und meine Ziele erreichen konnte.

Am Veranstaltungstag der Halbmarathons war es dann natürlich nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt oder gewünscht hatte. Bericht lesen »

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