Linz Halbmarathon - toller Start in die neue Laufsaison

von Patrick Kolei Kommentare Lauf-Debüt in Linz

Wie bereits im Teaser erwähnt, war der links eingebundene Tweet der erste Kontakt zwischen mir und Christoph bezüglich des Halbmarathons in Linz (AUT). Ich hatte mir in den vergangenen Jahren, nachdem ich mehrfach in Koblenz, Köln, Bonn und München gelaufen war, bereits folgendes vorgenommen: Besuche Veranstaltungen auch in anderen Ländern, in anderen Städten und treffe dort auch Gleichgesinnte. Daher dachte ich natürlich schon direkt darüber nach, ob ich diesen Startplatz nicht selber übernehmen sollte. Konnte ich das eine Woche vor dem Marathon in Hamburg wirklich machen? Konnte ich das wirklich mit meinem derzeitigen Trainingszustand vereinbaren? Nur knapp 2 Wochen zuvor lag ich nämlich mit einer Woche Sportverbot im Bett und war froh jetzt wieder halbwegs im Lauftraining angekommen zu sein. Die Verlockung war einfach zu groß. In Linz konnte ich endlich einige Laufkollegen wieder sehen - welche ich bereits getroffen hatte - nur wenige Stunden nach dem Kontakt sagte ich meine Teilnahme und Einsatz als Pacemaker für eine Zielzeit unter 2 Stunden zu.

Die Vorbereitung

Die nächsten Tage machte ich mir nicht all zu viele Gedanken über meinen Start in Linz und kümmerte mich um mein Training und meine Form. Das konnte ich auch, denn Christoph war über meine Teilnahme so begeistert, dass er sich wirklich um alles kümmerte. Top! Meine Erkältung war mittlerweile vollkommen abgeklungen und dementsprechend war meine Trainingsleistung wieder ansteigend. Aus dem letzten Jahr wusste ich, dass diese vielen Trainingskilometer alleine durch den Wald nicht immer so schön sind, wie sie auf meinen Bildern evtl. aussehen mögen. Damals hatte ich allerdings auch Angst zu früh in die Wettkämpfe einzusteigen und evtl. noch nicht richtig fit zu sein. Dieses Jahr, so der Plan, wollte ich aber recht früh auch wieder gemeinsam mit anderen Läufern an der Startlinie stehen und meine geleisteten Kilometer lieber bei einem WK als alleine beim Training absolvieren. Daher kam mir diese Idee eigentlich sehr gelegen, auch wenn der Trainingsplan mehr km für mich vorgesehen hätte. Ich war super drauf, umrundete sogar eine Woche vor dem Linz-HM den Starnberger See mit knapp 50 km in knapp 4 1/2 Stunden. Ich war also bereit!

Die Anreise & Unterkunft

Wenige Tage vor dem Renntag waren wir natürlich mehr und mehr im Kontakt um die letzten Details zu klären. Mein Startsackerl - der Begriff Starttüte war nicht bekannt - wurde bereits abgeholt und als Krönung wurde mir sogar ein gemütliches Schlafplätzchen im Gästezimmer angeboten. Das ist natürlich nicht selbstverständlich, gerade wenn man bedenkt, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nie gesehen hatten und uns somit auch nicht persönlich kannten. Durch den persönlichen Kontakt merkten wir allerdings auch, dass wir auf einer Wellenlänge lagen, was natürlich auch für den Lauf selber eine wichtige Voraussetzung war. Zu meiner Überraschung reiste ich am Samstag, also einen Tag vor dem Halbmarathon, nicht alleine nach Linz. Meine Freundin Romy kam mit und leistete uns hervorragenden Support an und manchmal auch auf der Strecke. An diesem Abend saßen, lachten und unterhielten wir uns noch eine ganze Weile und verstanden uns prächtig. An einem anderen Tag hätten wir wohl die Nacht durchgemacht. Die überlassene Schlafgelegenheit war natürlich perfekt, so viel Platz hat man in manchen Hotels nicht. Da ich aber vor einem Wettkampftag immer gerne gut und vor allem auch gemütlich schlafen möchte, kann ich mich an dieser Stelle einfach nur ganz herzlich für dieses tolle Angebot bedanken!

Der Wettkampftag

Am frühen Morgen ist bei mir die Anspannung immer am größten, auch wenn mir ein Halbmarathon und die angepeilte Zielzeit keine Angst machte. Dennoch ist es eben kein Training, man läuft ein Rennen unter Wettkampfbedingungen und schließlich war es mein erster Einsatz als Pacemaker. In den ersten Jahren meiner "Laufkarriere" war ich immer sehr glücklich darüber, wenn mir erfahrenere Läufer mit Tipps oder als Untersützung zur Seite standen. Nach einigen Lauf-Jahren, hatte ich nun meine eigenen Erfahrungen gemacht. Diese möchte ich nun auch gerne wieder weitergeben und wie könnte ich das besser als jemandem bei seinem ersten Halbmarathon den Schritt vorzugeben, evtl. auch die Angst zu nehmen und Motivation zu vermitteln? Auch bei Christoph und Neele spürte man die Anspannung deutlich, aber auch das sollte sich schnell legen. Die Familie war vor Ort, der Himmel war stahlblau und die Luft mit ca. 11 Grad nahezu ideal. Was sollte also schief gehen? Natürlich kannte ich seine Laufform, wusste um seine Verletzung erst in der letzten Woche vor dem Halbmarathon und konnte nicht vorhersehen, was bei Kilometer 10, 15, 18, 19 oder 20 alles hätte passieren können.

Das Rennen läuft!

Da unser Shuttle-Bus vor dem Start noch im Stau stand, schafften wir es doch tatsächlich erst ca. 2 Minuten vor dem Start in den Block. Das hatte den Vorteil, dass wir keine Zeit mehr zum nachdenken hatten und wir direkt los konnten. Vom Start weg brauchte ich mir keine Sorgen machen, denn Christoph machte mir von der ersten Sekunde einen selbstbewussten Eindruck. Alle 5 Kilometer (siehe unten) twitterte ich unseren Status und auf die Frage des Wohlbefindens bekam immer die gleiche Antwort: "Wahnsinn, heute läuft es einfach sehr gut!". Alles klar, dann weiter. Daher hielten wir sauber unsere Pace und konnten uns Kilometer um Kilometer ganz leicht steigern. Wir quatschen ununterbrochen und so flogen die Schilder nur so an uns vorbei, es gab zum jetzigen Zeitpunkt keine Probleme - allerdings lagen auch noch ein paar KM vor uns. Nach einer kleiner Verhandlung zwischen Läufer und Pacemaker, entschieden wir uns ab KM 19 alle verbleibende Kraft aus den Beinen zu pressen und es richtig brennen zu lassen. Das bemerkten natürlich auch die Läufer und Läuferinnen um uns herum und so schlossen sich davon sogar welche an. Ich motivierte, Christoph fluchte. Mehr innerlich, aber ich spürte das er alles aus sich heraus holte und bereit für seinen ersten Finish war. Letzter KM, Pace von 04' 47''. Er kämpfte und wir liefen unter Applaus von sehr vielen Zuschauen glücklich mit einer traumhaften 01h 51' 53'' Endzeit ins Ziel. Wir hatten es geschafft und konnten uns von Familie und Freunden gebührend feiern lassen - das hatten wir uns auch wirklich verdient.

Der Streckensupport - eine wichtige Unterstützung

Natürlich darf man an dieser Stelle auch nicht den hervorragenden Support an der Strecke durch unsere "Fans" vergessen. Für mich sind Training, Disziplin, Motivation und positive Gedanken wichtige Pfeiler für den Erfolg. Was aber wesentlich zu einer Top-Leistung beiträgt, sind Familie und Freunde, welche einem vor, während und nach dem Wettkampf einen perfekten Support bieten. Auch an diesem Tag hatten wir wieder dieses Glück. Romy besuchte uns mehrmals auf der Strecke mit ihrem MTB und machte dabei auch sehr viele schöne Bilder von uns, vielen Dank! Auch Neele unterstützte uns sehr. Anfangs noch mit uns gestartet, musste sie leider ab Kilometer 10 aufhören, der Trainingsrückstand war leider an diesem Tag zu groß. Keine Sorge, das war nicht mein letzter Besuch in Linz und wir werden auch Dich zu einer neuen persönlichen Bestzeit antreiben. Die Familie von Christoph erhält an dieser Stelle ebenfalls ein dickes Lob, denn mit einem großen Plakat standen sie mehrmals an der Strecke und peitschen uns voran. Danke, das war einfach nur richtig klasse!! Wir kommen gerne wieder, denn wir haben in Linz sehr nette Menschen kennen gelernt. Nach unserem Rennen leisteten wir auch noch kurz Support an der Marathonstrecke und gaben Gunter und Christian bei KM 40 noch mal richtig Motivation für ihre letzten Meter bis ins Ziel. Respekt Jungs!

Hinweis: Sollten Sie sich auf einem oder mehreren meiner Bilder erkennen und gegen diese Veröffentlichung in meinem Blog sein, so nehmen Sie doch bitte Kontakt mit mir auf, damit ich diese(s) umgehend entfernen kann.

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