Berlin Halbmarathon 2016 - ein Wettkampf für die Lauffreude

von Patrick Kolei Kommentare Wettkampf

Wer die Wettkampfplanungen in meinem Blog für das aktuelle Jahr etwas verfolgt, konnte einen Eintrag bezüglich „Berlin Halbmarathon 2016” dort in den letzten Wochen und Monaten nicht finden. Erst ab Dienstag tauchte dort plötzlich spontan eine neue Planung auf, denn die Entscheidung für einen Start beim HM in Berlin fiel ungewöhnlich spät. Eine Einladung von Hannah & Carsten, ein Blick in den aktuellen Wetterbericht vom Wochenende und die nicht zufriedenstellende sportliche Situation in den letzten Wochen lieferten mir allerdings genug Argumente für diese kleine Reise. Es wurde zu einem wirklich fantastischen Wochenende, mit einem herrlichen Wettkampf, netten Menschen und viel (Lauf-)Freude.

Nachdem die Entscheidung gefallen war, ging es mit der Organistation des Berlinwochenendes weiter. Freundlicherweise hatten die beiden mir auch die Übernachtung auf einer Schlafcouch angeboten, sodass die Übernachtung ebenfalls bereits geregelt war. Als nächstes musste ich mich also nur noch um die Fahrt mit dem Auto kümmern. Ein Eintrag bei 'BlaBlaCar' war schnell erledigt und kurze Zeit später hatte ich bereits das Auto ausgebucht. Die Anreise am Freitag um 13 Uhr daher schnell organisiert. Die vielen Kilometer brachten wir schnell hinter uns, sodass ich um 18 Uhr in Berlin aufschlug. Da wir uns in der Carboloading-Phase befanden, einigten wir uns schnell auf eine Nahrungsaufnahme am Abend beim Inder um die Ecke ;-)

Vorbereitung

Warum und wie kam es aber nun zu dieser ungewöhnlichen Entscheidung so kurzfristig einen Halbmarathon in den Plan aufzunehmen? In den letzten Wochen war ich fleißig, trainierte viel, aber fühlte mich nicht sonderlich gut dabei. Die Trainingszeiten waren ungewöhnlich schwach, der Körper fühlte sich leer und kraftlos an. Ich absolvierte dennoch alle meine Laufrunden, ging 1-2 Mal in der Woche schwimmen und drehte meine erste Runde auf dem Rennrad. Ich versuchte wieder in meine Spur zu finden, aber bemerkte auch diese ungewohnte Überwindung. Wieder und wieder auf eine Trainingseinheit zu gehen war mir in den letzten Wochen ungewöhnlich schwer gefallen. Die Lauffreude war weg. Daher entschied ich mich schlussendlich für einen langen Lauf unter Wettkampfbedingungen. Ohne Zeitvorstellung. Ohne jeglichen Druck. Laufen mit Freude. Eine Einladung von Hannah & Carsten kam daher genau zum richtigen Zeitpunkt, diese nahm ich dann natürlich auch gerne an. Das funktionierte auch sehr gut und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Wohl auch, weil wir auch am Samstagabend mit einem Besuch im benachbarten Nudelrestaurant weiter am Carboloading festhielten.

Hannah war in den letzten Wochen auch nicht gut drauf. Eine leichte Verletzung hinderte sie immer wieder an einem ordentlichem Training. Auch Carsten kämpfte mit Erkältungen und weiteren Rückschlägen im Training. Sodass er sogar mit der Streichung von Wettkämpfen im laufenden Jahr begann. Er entschied sich auch auf einen Start beim HM zu verzichten, was aus gesundheitlichen Gründen natürlich mehr als Sinn machte. Für mich allerdings schade, denn gerne wäre ich natürlich mit beiden an der Startlinie gestanden. Hannah und ich wollten den Wettkampf defensiv angehen und nichts riskieren. Mit leichten Magenverstimmungen bei Hannah wackelte ihr Start allerdings am Sonntagmorgen gewaltig, aber sie wollte sich einen Versuch nicht nehmen lassen und stand somit mit mir um 09:45 Uhr im Startblock C. Vorher trafen wir noch ein paar bekannte Lauffreunde aus Berlin. Mit Franziska, Gerda und Bibi trafen wir uns noch schnell vor dem Start für ein Foto und eine Umarmung. Weitere waren wohl auf / an der Strecke, konnten ich aber nur ganz kurz (Chris) oder gar nicht sehen (Heiko).

Wettkampf

Als der Startschuss fiel, waren erstmal alle Sorgen auf einen Schlag vergessen. So erging es mir jedenfalls. Wir hatten uns verständigt und wollten die ersten Kilometer erstmal schauen wie es mit dem Magen von Hannah klappte. Carsten stand an der Strecke, leistete Support und machte einige tolle Fotos von uns. Bereits nach 4~5 Kilometer war klar, dass Hannah eine Kämpferin ist und sich nicht davon abbringen lies diesen Halbmarathon als Finisherin überstehen zu wollen. Keine Anzeichen vom Aufgeben. Wir pendelten uns erstmal bei einer Pace von 05‘ 10“ ~ 05‘ 15“ ein und fühlten uns dabei beide sichtlich wohl. Das Wetter war hervorragend und bereits im Startblock wunderte ich mich mal wieder über die Kleiderwahl einiger Läuferinnen und Läufer. Die Sonne war bereits jetzt sehr kräftig, lange Hosen und lange Shirts wurden einigen auf der Strecke sicherlich noch zum Verhängnis. Die Einschätzung einiger war an diesem warmen Tag dann doch wieder eher fragwürdig.

Ich fühlte mich gut. Machte ein paar Videoaufnahmen von der Strecke, von uns und den Sehenswürdigkeiten an denen wir vorbei kamen. Hannah erklärte mir immer alles fleißig, sodass ich an diesem Tag Berlin auch wieder ein Stückchen mehr kennenlernen durfte. Der Berliner Dom, das Brandenburger Tor – welches mir natürlich noch vom Berlin Marathon 2015 in sehr guten Erinnerungen war, die Straße des 17. Juni, die Siegessäule, Schloss Charlottenburg, der Kurfürstendamm und natürlich auch der Potsdamer Platz waren hier sicherlich die Highlights. Um dem Gedrängel an den Versorgungsständen aus dem Weg zu gehen, besorgte ich uns immer etwas Wasser, so waren wir auch hier immer bestens versorgt. Mehr vertrug der Magen von Hannah an diesem Tag vermutlich auch nicht.

Ich hatte unterdessen keine Probleme und hatte auch mein eigenes Laufgefühl zwischenzeitlich wieder gefunden. Es waren viele nette Menschen unterwegs und auch die Zuschauer an der Strecke gaben stellenweise wieder richtig Gas. Ganz abgesehen von den vielen Musikgruppen, welche an der Strecke für die passende Stimmung sorgten. Die Zeit verging wie im Flug, die 21,1 Kilometer an diesem Tag keine wirkliche Herausforderung für uns. Aber das sollten sich natürlich auch nicht. Der Spaß stand im Vordergrund. Den hatten wir natürlich auch auf den letzten paar Metern. Hier nahmen wir noch mal richtig Fahrt auf und überholten einige Sportler, die sich hier schon mehr oder weniger ins Ziel schleppten. Wir hatten es gemeinsam geschafft. Erleichterung machte sich auf dem Gesicht von Hannah breit, jetzt durften wir genießen und uns (eine zugegeben sehr kleine) Medaille um den Hals hängen lassen.

Fazit

Erst vor ein paar Wochen hatten Hannah, Carsten und ich uns das erste Mal in München zum Essen getroffen. Eine weitere Freundschaft, welche sich nun durch die flüchtige Bekanntschaft über Twitter, entwickelte. Nach der Einladung und der herzlichen Aufnahme im Heim von den beiden, hatten wir ein lustiges und schönes Wochenende. Wir haben viel unternommen, haben natürlich viel und gut gegessen, und uns auf der Messe noch mit jeweils einem neuen Cloud Laufschuh von ON belohnt. Diesen lief ich übrigens direkt mal einen Tag später beim Halbmarathon und konnte das Rennen ohne eine Blase ohne sonstigen Problemen abschließen. Eine wirklich Gelungene Premiere für diesen perfekten Schuh!

Ich hatte mir von dieser spontan Reise Lauffreude und zusätzliche Motivation für die anstehenden harten Trainingswochen erhofft. Auch wenn ich einen Tag später, wohl mehr durch die Autofahrt, müde ins Büro fahren werde, so habe ich für mich dieses Ziel erreicht. Das Wetter in den nächsten Wochen wird von Tag zu Tag besser, meine Leidenschaft fürs Laufen ist wieder zurück, sodass ich direkt einen Tag später eine aktive Regenerationsrunde absolvieren möchte. Ich freue mich auf weitere Treffen und eventuell auch weitere gemeinsame Wettkämpfe, dann sind wir drei aber hoffentlich gleichzeitig fit, um dieses gemeinsam erleben zu können. Die Planungen laufen bereits ...

Video

Ein paar bewegte Eindrücke gibt es auch dieses Mal wieder in Form eines kleinen Videos. Viel Spaß beim Anschauen :-)

Hinweis: Sollten Sie sich auf einem oder mehreren meiner Bilder erkennen und gegen diese Veröffentlichung in meinem Blog sein, so nehmen Sie doch bitte Kontakt mit mir auf, damit ich diese(s) umgehend entfernen kann.

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